Video Clip: African Virgin, Acryl auf Leinwand, 2013, 114 x 80 cm, #368
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African Virgin
Female Genital Mutilation
African Child
African Virgin
African Bride
African Mother
Arbeiten 2012 - 2019
Acryl auf Leinwand
Schnitte mit Schnüren und Seilen zugenäht
TV-Bildschirme, digitale Bilderrahmen
Aluminiumguss ab Leinwand
Der Zyklus African Virgin ist die Verarbeitung eines Traumas, ausgelöst durch FGM (Female Genital Mutilation), die Genital-Beschneidung beziehungsweise Genital-Verstümmelung von afrikanischen Mädchen.
Ende der 70er las ich das Buch „Ainsi soit-elle“ von Benoîte Groult (*), das sich mit der Beschneidung von Mädchen in Afrika befasst. Naiv dachte ich damals, das war mal, nur gut, dass sich die Menschheit weiterentwickelt hat.
Doch dann sah ich eine TV-Doku über aktuell praktizierte FGM. Mir wurde übel. Fortan verfolgten mich die entsetzten Gesichter der misshandelten und verratenen Mädchen. Ich musste etwas tun.
Die künstlerische Umsetzung durch düstere Bilder schien mir nicht geeignet. Ich empfand eine ästhetisch schöne Lösung tiefer gehend als ein Bild, von dem man sich mit Abscheu abwenden würde.
So entstand ein Zyklus auf Leinwänden, die mit der Sugar Coat-Technik aufwändig bearbeitet als „African Virgin“ gestaltet wurden. Die ersten Leinwände waren ausschließlich weiß. Das eigentliche Thema FGM wurde durch Schnüre und Seile dargestellt, die einen Schnitt in der Leinwand verbanden. Teilweise habe ich die Schnitte mit farbigem LED-Licht, digitalen Bilderrahmen oder live TV-Bilder des Kinderkanals hinterlegt.
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(*) „Ödipus‘ Schwester“ (München, 1985).
Benoîte Groult ist im deutschen Sprachraum besser bekannt durch ihren Bestseller „Salz auf unserer Haut“ (Paris, 1988)